SPACs gehen durch die Decke
Es gibt sie schon seit Jahrzehnten, doch erst seit der lautstarken Fürsprache Prominenter wie Jay-Z, Serena Williams oder Shaquille O’Neill erleben sie einen Boom: Special Purpose Acquisition Companies, kurz SPACs. Ihr weltweites Emissionsvolumen stieg von 13,6 Milliarden US-Dollar 2019 auf 83,4 Milliarden im letzten Jahr und wird in diesem Jahr vermutlich die 100-Milliarden-Marke überspringen.
Auch in Deutschland sind erste SPACs erhältlich. Bei den Anlagevehikeln handelt es sich um leere Firmenhüllen, die mit vielversprechenden Unternehmen gefüllt werden sollen. Diese entstammen in der Regel einer bestimmten Branche, etwa Technologie oder erneuerbare Energien. Anleger brauchen viel Vertrauen in die handelnden Akteure, denn sie kaufen die Katze im Sack.
Die SPAC-Initiatoren haben nach Auflegung des leeren Börsenmantels 24 Monate Zeit, Zielunternehmen zu finden, sonst wird der Fonds liquidiert. Jeder Akquise müssen mindestens 50 Prozent der Investoren auf der Hauptversammlung zustimmen. Wer trotz positivem Mehrheitsentscheid gegen eine geplante Übernahme ist, kann sich sein Geld zum Startkurs wieder auszahlen lassen. Die Performance der SPACs wird in der Regel durch eine hohe Kostenbelastung seitens Management und Initiatoren getrübt.